Archiv für 19. August 2011

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Wer oder was?

Eine Goethe-Denkmal-von-hinten-Anekdote

Ein schwäbischer Landmann, vielleicht von der Alb heruntergekommen, soll einmal, so wird erzählt, auch wenns erlogen sein mag, vor einem Denkmal von Goethe gestanden sein, in einer Stadt, deren Namen im Dunkeln bleibt. Die Namensaufschrift, heißt es, war eventuell durch die Einflüsse von Wind und Wetter unleserlich geworden. Auch konnte der Bauer, so sagt man, nicht mit großen Kenntnissen aufwarten, was die Physiognomien von Dichtern angeht. Nicht gerad „der Hellscht em Flecka“ wird er gewesen sein. Da fragte er aber doch möglicherweise, mit plötzlich aufwallendem Interesse, woher es auch immer kam, einen Stadtbewohner, wen denn das Denkmal vorstelle. Die Antwort, falls sie denn tatsächlich gegeben wurde, veranlaßte den Mann, wenns wahr ist, zu folgender Stellungnahme,: „Schlag me’s Blechle, so e’ graoß Denkmal weage dene paar Wörtle!“

Was Theodor W. Adorno, wäre die Anekdote jemals zu seiner Kenntnis gelangt, wieder einmal den Kommentar entlockt haben würde: „Immerhin denn doch.“

Wäre die Person auf dem Sockel freilich als „Schiller“ vorgestellt worden, so würde die Äußerung des Landwirts durchaus Rätsel aufgeben. Noch merkwürdiger: „Bremer Roland“ oder „Friedrich Wilhelm Joseph Schelling.“




Unser Huhn

tempus fugit